Meine Imkerei

Mein Bienenstand befindet sich am Rand von Großostheim (Lkr. Aschaffenburg) in einem Schrebergartengebiet. Hier gibt es auch außerhalb der großen Trachtzeiten (z.B. Obstblüte) genügend Nektar und Pollen, zudem bieten Regentonnen genügend Wasser für die Bienen.
Eine weitere Standortmöglichkeit habe ich am Rand von Ringheim. Dieser Platz bietet auch eine sehr bienenfreundliche Umgebung. Ein „Außenstandort“ ist wichtig, da beim Vermehren die Bienen mindestens 2-3 km vom „Muttervolk“ entfernt stehen müssen, damit sie nicht wieder in den alten Stock zurückfliegen.

Meine Bienenstöcke (Beuten) haben Dadant Maß. In Deutschland ist dieses Maß nicht sehr verbreitet, wobei es immer mehr Liebhaber findet. Besonderes Merkmal ist, dass nur eine Brutraumzarge benötigt wird und somit das Brutnest ungeteilt auf den Waben Platz findet. Mit einem sogenannten Schied (Holzbrett in der Größe eines Wabenrähmchens) passe ich das Brutnest in der Größe kontinuierlich an und biete den Bienen den notwendigen Platz. Die Honigraumzargen haben halbe Höhe und sind entsprechend nicht so schwer.
Die Vermehrung findet – soweit möglich – durch Schwarmvorwegnahme (auch Kunstschwarm genannt) statt. Dabei wird der natürlich aufkommende Schwarmtrieb der Bienen berücksichtigt. Diese Ableger werden in kleineren Beuten – sog. Ablegerkästen – angesiedelt (siehe Mitte des Fotos).

Generell versuche ich mit meiner Arbeitsweise möglichst wesensgemäß zu imkern. Hierzu gehört auch, dass die Bienen die Waben komplett selbst bauen und im Winter statt nur Bio-Zucker auch etwas von ihrem eigenen Honig zur Verfügung haben. Es gibt noch weitere Maßnahmen um diesem Ansatz möglichst gerecht zu werden. Die Meisten wirken sich negativ auf die Honigausbeute aus (siehe Honig / Wachs).
Ich mache dies bewusst und aus voller Überzeugung!

Im Foto ist die Wintertraube zu sehen. Im Winter sitzen die Bienen eng zusammen und wärmen sich gegenseitig. Im Inneren, wo sich die Königin aufhält, wird eine Temperatur von ca. 22°C gehalten. Es findet ein ständiger Austausch statt, so dass die äußeren Bienen nicht unterkühlen.
Wird es wärmer und werden die Tage länger beginnt die Königin mit der Eiablage. Zu diesem Zeitpunkt wird die Temperatur auf ca. 35°C erhöht. Hierfür steigt der Energiebedarf massiv an. Braucht ein Volk ohne Brut 100g Futter pro Woche, so liegt der Verbrauch mit Brut bei bis zu einem kg pro Woche. Von daher hoffen Imker auf einen strengen Winter, der abrupt endet, dass die Völker nicht (ver-)hungern. Also das Gegenteil von dem, wie es sich aktuell entwickelt.

Zu Beginn des Jahres, in einer Warmwetterperiode ca. Ende Februar, entnehme ich den Bienen die Waben, welche über den Winter leer gefressen wurden. Links und rechts der Brutwaben (Waben mit Eier, Larven und Puppen) werden volle Futterwaben positioniert und mit dem Schied schließe ich das Brutnest ab (linker Bereich auf dem Foto).
Im Leerraum, der sich im Laufe des Frühjahrs mit Waben füllt, können die Bienen halb leere Waben ausfressen (rechter Bereich auf dem Foto).
Mit dieser Maßnahme ist gewährleistet, dass die Bienen dicht auf den Brutwaben sitzen. Dies ist sehr wichtig, da zum einen die Brut sehr temperaturempfindlich ist und zum anderen die Winterbienen zu dieser Zeit stark rückläufig sind, also sterben. Im März findet die sogenannte Durchlenzung statt, der Wechsel von Winter- auf Sommerbienen.

Bei guter Tracht und warmer Witterung – um Mai herum – entwickelt sich bei den Bienen der Schwarmtrieb – sie wollen sich vermehren. Beim Schwärmen verlässt die Königin mit einem Teil der Bienen das Volk und sucht nach einer neuen Behausung. Zuvor muss aber für eine Nachfolgerin gesorgt werden. In der Mitte des linken Fotos ist eine Königinnenzelle zu sehen. Sobald diese Zelle verschlossen (verdeckelt) ist, kann die Königin das Volk verlassen. Die Nachfolgerin wird mit den verbliebenen Bienen das Brutgeschäft fortführen.
Rechts ist eine Königin aus dem Jahr 2019 zu sehen. Ich markiere die Königinnen um sie leichter bei den Durchsichten zu erkennen und um festzustellen ob ggf. heimlich eine Neue das Amt übernommen hat. Die Farbe der Markierung ist vorgegeben (siehe Kennzeichnung).